Online-Fachtag "Zurück zu den Wurzeln - Naturnahe Spielräume in der Stadt"

Naturnahe Spielräume sind ein rares Gut im urbanen Raum. Täglich steigt die Quadratmeterzahl der versiegelten Flächen und sinkt die Möglichkeiten Natur zu erleben. Vor allem Kinder und Jugendliche haben jedoch einen nachweislich großen Bedarf nach Naturerfahrung. Sie fördert kognitive Fähigkeiten, regt zur Bewegung an und schafft ein fundiertes Umweltbewusstein.
Der Fachtag "Zurück zu den Wurzeln - Naturnahe Spielräume in der Stadt" hat sich am 09. November 2021 mit dieser Thematik befasst. In verschiedenen Vortägen und Diskussionsrunden wurden Probleme, Chancen und Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt.

Anke Bittkau, Projektkoordinatorin bei SpielLandschaftStadt e.V. und der Moderatorin des Fachtags Ima Drolshagen, (Prozessmeisterei), eröffneten den Fachtag mit rund 60 Teilnehmende aus unterschiedlichen Institutionen, Organisationen und Verwaltungen aus dem gesamten Bundesgebiet.

Zwei ExpertInnen aus Berlin haben am Vormittag die Kernelemete Ihrer Arbeit zum Thema Naturnahe Spielräume vorgestellt: Claudia Neumann, Referentin für Bewegung und Spiel vom Deutschen Kinderhilfswerk sowie Irma Stopka, Projektleiterin für Naturerfahrung bei der Stiftung Naturschutz Berlin.

Im Mittelpunkt standen folgende Themen:

  • Soziale Stadtnatur: Claudia Neumann stellte dar, dass der Zugang zu naturnahen Spielangeboten sich innerhalb von Städten stark je nach Quartier unterscheidet. Soziale Benachteiligung korreliert hier stark mit der Möglichkeit Naturerfahrungen zu sammeln. Auf Grundlage dieser Erkenntnis stellte Sie bundesweite Förderprogramme und den Masterplan Stadtnatur vor, die die Zugangsmöglichkeiten zu Naturnahen Spielräumen für alle Kinder fördern können.
    [Vortragsfolien]
  • Naturerfahrungsräume: Irma Stopka präsentierte das Konzept der Naturerfahrungsräume anhand des sehr eindrucksvollen Kurzfilms "Wenn ich ein Grashüpfer wär" der einen Berliner NER portraitiert. In Naturerfahrungsräumen können Kinder durch freies Spiel eigene Erfahrungen auf naturnahen Freiflächen sammeln. Berlin sich zum Ziel gesetzt, in jedem Bezirk mindestens einen Naturerfahrungsraum einzurichten.
    [Vortragsfolien]

Nach der Mittagspause wurde das Programm mit einem Fokus auf die Naturnahen Spielräume in Bremen fortgesetzt. Sabine Schweitzer von der Umwelt Bildung Bremen stellte die Bremer Umwetlbildungslandschaft hinsichtlich der Naturnahen Spielflächen vor (siehe Karte).

Im Anschluss daran stellte Klaus Milde vom BUND Bremen die Kinderwildnis und Doris Petterson das Waller Umweltpädagogikprojekt WUPP vor. Sie gaben einen Einblick in die Praxis und den Betrieb von großen Naturnahen Spielräumen. Vor allem die große Bedeutung von Ehrenamt und KümmererInnen für den Erfolg von solchen Flächen wurde hier sehr deutlich.
[Vortragsfolien]

Dirk Pargmann von der Unfallkasse der Freien Hansestadt Bremen machte im Gespräch mit Ima Drolshagen schließlich klar, dass die Thematik der Sicherheit auch in Naturnahen Spielräumen unabdingbar ist. Auch auf geprüften und zertifizierten Flächen gehe es zwar nicht ohne Risiko beim Spiel, jedoch sei die Wahrscheinlichkeit schwerer Unfälle durch grundlegende Prävention sehr gering.

Die rund 60 Teilnehmenden aus verschiedensten Bereich haben sich angeregt beteiligt und engagiert mitdiskutiert. Es wurde vielfältig über die unterschiedlichen Themen diskutiert. Die aufgeworfenen Fragen, die Zeitschrift zum Thema, Anregungen und weitere Publikationen können Sie hier im Folgenden downloaden.

Downloads

Zeitschrift "Zurück zu den Wurzeln - Naturnahe Spielräume in der Stadt" (6 MB)

NER-Resolution "Kinder brauchen Natur - Kinder brauchen Freiraum" (0,4 MB)

Anregung von Eberhardt Dengler: Dokumentation zum Entstehen einer Spielfläche (10 MB)